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Naturromantik

Naturromantik
Wer Glück hat, sieht bei Dämmerung Glühwürmchen.Foto: Isela Graf

Es ist wieder die Zeit der Glühwürmchen. Aber Moment mal. Fliegende Würmer? Natürlich fliegen die nicht. Die kleinen leuchtenden Kerlchen sind auch gar keine Würmer, sondern Käfer. Leuchtkäfer oder Johanniskäfer, um genau zu sein. Und wer es ganz genau nimmt – Lampyridae.

Das Tolle an diesen Tierchen ist, dass sie tatsächlich Licht produzieren. Biolumineszenz heißt das Zauberwort. Das romantische Leuchten hilft den Insekten beim nächsten Date. Männchen suchen sich ihre Göttergattin anhand deren Leuchtmuster aus. Und dabei heißt es: Wer am meisten auffällt, gewinnt!

Nunja, das mit dem Gewinn gilt zumindest für die Weibchen, die Männchen sterben unmittelbar nach dem Akt. Und das Weibchen knipst das Licht aus. Also ihres. Gut, das des Männchens im übertragenen Sinne auch.

Die niedlichen Blinker sind aber nicht nur hübsch anzusehen, sie sind auch hilfreich. Zwar leben die Leuchtkäfer nur von Luft und Liebe, dafür sind die Larven überaus gefräßig. Ihr Leibgericht: Schnecken. Ja, Sie haben richtig gelesen! Also nichts wie her mit den kleinen Lichtmaschinen. Beziehungsweise den Larven.

Ein wichtiger Hinweis: Künstliche Lichtquellen, die man in allerlei Gärten sieht, sind eher hinderlich für die Fortpflanzung der Insekten. Schließlich finden sie sich über ihre Leuchtsignale, da irritieren die hübschen Gartenlichter nur.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Wer Glühwürmchen beobachten möchte, sollte in unseren Breitengraden im Juni und Juli Ausschau halten. Um den Johannistag ist am meisten los, der fällt dieses Jahr auf den 24. Juni. Setzen Sie sich bei Dämmerung raus und vielleicht haben Sie Glück, an dem Schauspiel teilhaben zu dürfen. Romantischer geht’s kaum.

Isela Graf

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