Ludwigsburg – Die Ludwigsburger Schlossfestspiele – Internationale Festspiele Baden-Württemberg haben auf der Grundlage der aktuellen Verordnungen zur Covid-19 Pandemie von Stadt, Land und Bund entschieden, sämtliche noch geplanten Veranstaltungen mit Publikumsverkehr bis 28. Juni 2020 abzusagen.
Mit dem „Lied von der Erde“ von Gustav Mahler und Beethovens 6. Sinfonie, der „Pastorale“, sollte am 28. Juni 2020 das Fest Spiel Finale der 88. Ludwigsburger Schlossfestspiele mit dem Festspielorchester stattfinden. Nun soll es als Eröffnungskonzert am 6. Mai 2021 ein Zeichen der Hoffnung zum Beginn der Festspiele 2021 markieren.
Von der Absage betroffen ist außerdem das Konzert Missa Solemnis Beethoven, das am 15. Juli mit dem Freiburger Barockorchester und dem RIAS Kammerchor unter der musikalischen Leitung von René Jacobs in der Ludwigsburger Friedenskirche stattfinden sollte und nun zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.
Die Ludwigsburger Schlossfestspiele, die sich unter ihrem neuen Intendanten Jochen Sandig 2020 als ein Fest der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit verstehen, werden große Teile des Programms in die nächsten Jahre verschieben und nun digitale Formate anbieten, die im geplanten Festspielzeitraum vom 7. Mai bis 28. Juni 2020 von den Zuschauern zu Hause interaktiv miterlebt werden können und die neuen Leitlinien des Festivals vertiefen.
Den Auftakt machte bereits das Kooperationsprojekt Johannes Passion Bach mit dem Bachfest Leipzig, das als weltweit gestreamtes Mitsing-Konzert an Karfreitag aus der Thomaskirche Leipzig von mehreren Hunderttausend Menschen begeistert aufgenommen wurde. Einige der ursprünglich geplanten Konzerte und Produktionen können außerdem auf die Jahre 2021 und 2022 verschoben werden.
„Jochen Sandig hat als neuer Intendant ein exzellentes und farbenfrohes Programm vorbereitet, das Lust auf mehr gemacht hatte. Es ist sehr schade, dass er seine Ideen vorerst nicht präsentieren kann. Umso mehr freuen wir uns auf digitale Ersatzformate und Veranstaltungen, die zu einem späteren Termin angeboten werden“, so Dr. Matthias Knecht, Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg.
„Als wir unsere Festspiele planten und uns dabei an den 17 Nachhaltigkeitszielen als der globalen Agenda 2030 orientierten, ahnten wir nicht, wie tiefgreifend die Zeitenwende, auf die wir in uns in unserem Programm beziehen, sein würde. Mit den neuen, digitalen Formaten, die wir jetzt entwickeln, tragen wir den Gedanken des gesellschaftlichen Wandels kontinuierlich weiter und entwickeln die Festspiele dabei zu einem ‚Resonanzraum‘. Wir fragen – abgeleitet von unseren bisher gestellten Fragen nach den Beweggründen und Zielen für diesen globalen Wandel – in Anbetracht der Corona-Krise jetzt neu: ‚Wir stehen. Was bewegt Dich gerade? Was kommt danach? Wohin gehen Wir?‘ Gemeinsam mit unseren Künstlern und unserem Publikum wollen wir uns auf die Suche nach Antworten begeben“, beschreibt Intendant Jochen Sandig seine weiteren Pläne.
Karten für bereits abgesagte Vorstellungen können an der Vorverkaufsstelle, an der sie erworben wurden, zurückgegeben werden, der Ticketpreis wird erstattet. Karten, die beim Ludwigsburger Forum am Schlosspark gekauft wurden, werden dort zurückgenommen. Die Rückgabe ist grundsätzlich bis zwei Wochen nach dem Termin der Veranstaltung möglich; bei verschobenen Veranstaltungen verlängert sich die Frist bis zum neuen Termin. Ohne explizite Rückgabe werden mit dem Betrag die Schlossfestspiele unterstützt.
Gerade in diesen Zeiten sind auch die Schlossfestspiele als Kulturinstitution auf Solidarität angewiesen. Sie laden deshalb ihr Publikum dazu ein, auf die Rückerstattung des Ticketpreises zu verzichten und eine E-Mail mit dem Stichwort #ichwillkeingeldzurueck und der entsprechenden Auftragsnummer an karten@schlossfestspiele.de zu senden. Karten, die im Büro der Schlossfestspiele erworben wurden, können außerdem in Gutscheine umgetauscht werden.
Achtung: Das Kartenbüro der Schlossfestspiele ist derzeit für den Publikumsverkehr geschlossen, es ist jedoch weiterhin telefonisch von 10 bis 17 Uhr sowie per Post, Fax und E-mail erreichbar. Telefon: (0 71 41) 93 96 36, Fax (0 71 41) 93 96 97, E-Mail: karten@schlossfestspiele.de.
