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50 Jahre Hip-Hop weltweit

50 Jahre Hip-Hop weltweit

Ludwigsburg. Heutzutage ist Hip-Hop-Musik aus den internationalen Charts nicht mehr wegzudenken. Zum großen Jubiläum der einstigen Subkultur feiert auch die Barockstadt.

Vor einem halben Jahrhundert legte eine einfache Party im New Yorker Stadtteil Bronx den Grundstein für
eine weltverändernde urbane Kultur, die bis in die heutige Zeit reicht: DJ Kool Herc „erfand“ damals den Hip-Hop. Heute ist es das erfolgreichste Musikgenre überhaupt.
Um dieses musikalische Phänomen zu verstehen, muss man wissen, was Hip-Hop überhaupt ist: Hip-Hop ist kein einfaches Musikgenre, sondern eine Subkultur – bestehend aus Breakdance, Graffiti, DJing und Rap.

Die Anfänge des Hip-Hop

Zunächst breitete sich Hip-Hop in den Ghettos von New York aus. Weltweite Bekanntheit erlangte er aber erst im Jahr 1979 durch einen Track, der auf einem Disco-Hit basierte: Und zwar „Rapper’s Delight“ von der Sugarhill Gang. Dieses fast zwölfminütige Stück war damals ein Megahit auf den Tanzflächen der ganzen Welt. Die einprägsame Basslinie des Songs stammte von einem Sample des Songs „Good Times“ der Disco-Band Chic. Allerdings war der kulturelle Einfluss von Hip-Hop zunächst nur auf New York begrenzt – erst im Laufe der 1980er Jahre entwickelte sich daraus eine weltweite Jugendkultur.

Hip-Hop wird zum Sprachrohr

Am Anfang war Hip-Hop vor allem Partymusik. Mit der Zeit wurde es aber auch zum wichtigen Sprachrohr und verbreitete immer mehr Sozialkritik – wie beispielsweise im Hit „The Message“ von Grandmaster Flash & the Furious Five aus dem Jahr 1982. Der Song erzählt vom Leben in den überwiegend von Schwarzen bewohnten Ghettos New Yorks, von Rassismus und Perspektivlosigkeit.
Mitte der 90er Jahre etablierte sich dann als neues Genre des Hip-Hops der sogenannte Gangsta-Rap, der vor allem an der Westküste der USA Künstler wie N.W.A., Ice-T oder Snoop Dogg hervorbrachte. Der Gangsta-Rap legte dabei den Fokus auf das kriminelle Leben im Ghetto – mit Themen wie Gewalt, Drogenhandel, Gangrivalitäten und Schusswaffengebrauch.

Hip-Hop in Deutschland

Auch hierzulande fand Hip-Hop schnell viele Anhänger. Diese trafen sich anfangs meist in Jugendzentren zu diversen Freestyle-Battles oder zum Breakdancen. Als einer der Pioniere des deutschsprachigen Freestyles gilt Torch von der Heidelberger Formation Advanced Chemistry.
Die Hip-Hop-Szene war damals in Deutschland noch sehr überschaubar. Erst in der Mitte der 1990er Jahre wurde Hip-Hop hier dann vor allem durch Die Fantastischen Vier bekannt und populär.
Anfangs von vielen noch als rappende Spaßmacher aus Stuttgart verschrien, entwickelten sich die Schwaben bis heute zu einem der Aushängeschilder der deutschsprachigen Hip-Hop-Szene.
Und aktuell zeigt auch der Erfolg von Künstlern wie Apache 207, Rin,
Sido, Bausa oder Bushido, dass deutscher Hip-Hop und Rap sehr vielfältige musikalische Facetten besitzt und längst im Mainstream verwurzelt ist.

Ludwigsburg feiert den Hip-Hop

Damals hat Hip-Hop mit 75 Beats pro Minute begonnen – heutzutage verbindet die Kultur mühelos auch Einflüsse aus anderen musikalischen Genres wie Disco, Funk, Jazz oder Soul. Wie das klingen kann, zeigt eine feine Auswahl an DJs am 16. Juni im Kunst- und Kulturzentrum Karlskaserne.
Im Rahmen der Ludwigsburger Schlossfestspiele wird dort von 14 bis 22 Uhr unter freiem Himmel das Jubiläum von 50 Jahren Hip-Hop-Kultur mit Old-School-Raps bis hin zu lässigen Party-Grooves gefeiert – und alles komplett auf Vinyl-Schallplatten.
Ganz vorne mit dabei sind legendäre Urgesteine der Stuttgarter Hip-Hop-Szene wie DJ Friction, DJ Emilio und DJ 5ter Ton aus dem ehemaligen Dunstkreis von Massive Töne, Kolchose und Freundeskreis. Mit von der Partie sind auch die Multitalente Femdelic, DeeKay, Dogan und Luca. Bei sehr schlechtem Wetter wird die Veranstaltung abgesagt und die Tickets zurückerstattet. Alle Infos gibt es auf www.schlossfestspiele.de. (bom)

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