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In kleinen Schritten

In kleinen Schritten
Schönheit in der Natur.Foto: Isela Graf

Alarm, Alarm! „Wir haben weltweit binnen 50 Jahren die Schöpfung quasi halbiert und mehr Arten an den Rand der Ausrottung gedrängt als dies in 50 000 Jahren zuvor der Fall war. Doch es wird weiter gewurstelt als gebe es keinen globalen Weltökocrash“, kritisierte die Umweltstiftung NatureLife-International anlässlich der im ägyptischen Sharm el Sheikh stattfindenden 14. Artenschutzkonferenz.

Die dramatischen Folgen des Artensterbens sind nicht unbedingt die Neuigkeit schlechthin, aber – das ist krass! 50 Jahre! Dabei geht es nicht nur um die Zerstörung natürlicher Lebensräume. Auch die Einführung fremder Tier- und Pflanzenarten vernichten große Teile der Flora und Fauna. Durch das Leben auf engstem Raum breiten sich mehr und mehr Krankheiten aus. Viele Tiere können sich der rasanten Klimaveränderung nicht anpassen. Und wir Menschen nehmen der Natur so viel weg, ohne für Ersatz zu sorgen. Werfen unseren Müll überall hin, ohne über die Folgen nachzudenken. Aufklärung lautet das Stichwort. Schon die Kleinsten müssen über diese Themen informiert werden.

Aber was kann jeder Einzelne für den Artenschutz tun? Zum Beispiel ein wenig darauf achten, was er einkauft. Muss es wirklich immer das billigste Produkt sein, dreifach in Plastik verpackt? Muss jeden Tag Fleisch auf den Tisch? Strecken innerhalb der näheren Umgebung können vielleicht zu Fuß zurückgelegt werden. Muss ich wirklich mit dem Auto ins Fitnesstudio fahren? Ist das nicht schon ein Widerspruch in sich? Achten Sie darauf, welches Holz Sie kaufen. Siegel und Zertifizierungen geben einen Anhaltspunkt, grundsätzlich blind vertrauen sollte man aber nicht. Lieber einmal mehr hinterfragen. Wer einen Garten hat, kann einheimische Blumen und Hecken anpflanzen. Und vielleicht können Sie einen klitzekleinen Schritt vorwärts gehen, wenn Sie mit dem Bauer aus der Umgebung sprechen oder Kontakt zu Abgeordneten aufnehmen. Wenn es viele machen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, es gibt Lebensumstände und individuelle Situationen, die den Handlungspielraum bei diesem Thema stark einschränken. Aber unter all den Aspekten ist in diesem Moment vielleicht auch nur einer dabei, für den man sich einsetzen kann. Immerhin einer! Wenn jeder nur ein bisschen etwas tut, dann ist schon viel gewonnen. Denn wir sind verantwortlich. Für die Welt, in der wir leben wollen.

Isela Graf

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