Neulich Nacht hat mich doch tatsächlich Batman besucht. Nein, nicht der Held aus dem Comic und leider auch nicht Christian Bale. Es war der waschechte Batman. Kaum größer als meine Handfläche, pelzig-plüschig und mit lustigen großen Öhrchen. Ein ulkiges Tier! Hat sich verlaufen. Besser gesagt: verflogen. Nach kurzer Inspektion und einem Mix aus Bewunderung und Belustigung durfte der kleine Kerl natürlich flugs wieder in die dunkle Nacht hinaus.
Fledermäuse gehören in unserer Heimat leider zu den bedrohtesten Säugetieren. Wohnungsnot und ein knapper werdendes Angebot an Nahrung machen den geheimnisvollen Tierchen zu schaffen. Sie sehen also, auch Batman braucht mal Hilfe.
Mit einem fledermausfreundlichen Garten können Sie helfen und sich dabei selbst etwas Gutes tun: Denn die Superhelden halten Ihnen Mücken vom Hals. So manche Art frisst bis zu 2000 Mücken pro Nacht. Wer einen insektenfreundlichen Garten hat, der bietet den kleinen Flattermännern ein optimales Jagdrevier.
Nun geht es darum, nachtaktive Insekten in den Garten zu locken. Das erreichen Sie am besten mit Nahrungspflanzen für Nachtfalter und deren Raupen. Heimische Wildarten sind hier genauso wichtig wie beim Pflanzen einer Wiese für Bienen und Hummeln. Und wenn Sie dann noch Platz für einen Gartenteich haben – perfekt! Ein reich gedeckter Tisch wartet darauf, geplündert zu werden.
Fehlt nur noch das passende Eigenheim. Denn unter anderem durch den Abriss alter Gebäude, Wärmedämmung und die moderne hermetische Bauweise finden Fledermäuse keinen Unterschlupf mehr. Totholzstapel, Bäume mit Höhlen und Astlöchern oder Schuppen mit spaltbreiten Öffnungen sind tolle Verstecke. Oder Sie bauen dem obdachlosen Batman einfach ein Haus. Der Bau eines Fledermauskastens ist tatsächlich gar nicht so kompliziert.
Wichtig zu wissen: Fledermäuse lieben enge Verstecke. Der Kasten muss also gar nicht riesengroß werden. Damit es die kleinen Tierchen schön bequem haben und sich gut festkrallen können, sollte die Rückwand nicht glatt sein, sondern stark aufgeraut werden. Das lässt sich am besten mit einer Feile oder einem Schraubenzieher bewerkstelligen. Der Einflugspalt an der Kastenunterseite darf keinesfalls so groß sein, dass Vögel in den Kasten gelangen können.
Ganz wichtig ist außerdem, die Fledermäuse vor Zugluft zu schützen. Ritzen können beispielsweise mit einem Sisalband abgedeckt werden. Nägel, die in den Innenraum ragen und allerlei Holzschutzmittel sind selbstverständlich tabu. Das Tolle an einem Fledermauskasten ist, dass er sich praktisch selbst reinigt. Denn der Kot kann einfach aus dem Einflugspalt herausfallen. Sollte er doch einmal stark verunreinigt sein und einen Großputz benötigen: Verlegen Sie die Aktion in den Winter, wenn die Tiere sich einen anderen Unterschlupf gesucht haben. Bauanleitungen finden Sie zum Beispiel unter nabu.de und unter fledermausschutz.de. Vielleicht können wir so gemeinsam dafür sorgen, dass unsere wahren Helden nicht aussterben.
Isela Graf